Sprachverarbeitungsmodell GPT-3 als geniale KI

Für gewöhnlich sind die Texte, die sich im Internet finden, von Menschen geschrieben. Doch künftig könnte sich das immer mehr ändern, denn künstliche Intelligenz (KI) ist stetig auf dem Vormarsch. Besonders das Sprachverarbeitungsmodell GPT-3 sticht dabei hervor – spätestens, seitdem die britische Tageszeitung „The Guardian“ einen Artikel veröffentlichte, der von dem Textgenerator erstellt wurde. Menschen gaben alleinig das Thema, die Richtung und den ersten Absatz des Artikels vor. Danach wurde aus acht verschiedenen, von GPT-3 produzierten Texten, ein Artikel zusammengefügt.

Der Textgenerator ist ein Produkt der gemeinnützige Organisation OpenAI, die im Jahr 2015 vom Unternehmer Elon Musk, dem Programmierer Sam Altman sowie weiteren Investoren in San Francisco gegründet wurde. Musk fungiert mittlerweile nur noch als Investor. Im Mai 2020 wurde schließlich die dritte Generation von GPT, was für Generative Pre-trained Transformer (auf Deutsch: Generativer vorgefertigter Transformator) steht, veröffentlicht. Anhand von Deep-Learning können damit Texte erstellt, zusammengefasst, vereinfacht oder übersetzt werden.

GPT-3 basiert auf 175 Milliarden Parametern, denen einzelne Wörter, Sätze oder ganze Absätze vorgegeben werden können. Schließlich werden durch die KI selbst weitere Texte ergänzt, die zum entsprechenden Kontext passen. Die Kommunikationswirtin und Marketing-Expertin Tina Nord, die den Blog „Lernen wie Maschinen“ betreibt, hat die Entwicklung getestet und zeigt sich vom Ergebnis beeindruckt. Weitere Tests zu Features von GPT-3, wie dem Zusammenfassen langer Texte oder das vereinfachte Wiedergeben von wissenschaftlichen Texten waren „in deutscher Sprache weniger zufriedenstellend, aber nützlich.“ Spiegel-Redakteur Patrick Beuth nennt die veröffentlichten englischen Texte von GPT-3 „durchaus überzeugend.“

Und doch gibt es Schwächen oder sogar Gefahren von GPT-3. Nord weist beispielsweise darauf hin, dass das Potenzial für die Erzeugung von Falschinformationen immens ist und nennt als weiteren sensiblen Punkt die verwendeten Datensätze: „Diese beinhalten Vorurteile und können Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Rasse oder Religion diskriminieren.“ Auch Zeit-Autor Roberto Simanowski schreibt in einem Essay über GPT-3: „Wie kann die Gesellschaft über sich Bescheid wissen, wenn sie nicht mehr weiß, ob sie es mit Bürgerinnen oder Bots zu tun hat?“ Wie künftig erkannt werden kann, ob Texte von Menschen oder von KI geschrieben wurden? Darauf hat  Beuth eine einfache Antwort: „mit KI natürlich. Grover und GLTR heißen zwei entsprechende Ansätze.“

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Quellen: www.lernen-wie-maschinen.aiwww.spiegel.de und www.zeit.de